Im Rahmen der Interschutz-Messe in Hannover im Juni 2020 (wegen der Corona-Pandemie nicht an diesem Termin realisiert) war geplant, dass der Weltfeuerwehrverband CTIF einen neuen Präsidenten wählen sollte. Dazu wurde vom Vorsitzenden des österreichischen Feuerwehrverbandes (nach Bekunden einer Lokalzeitung von Ende Mai 2020 ein persönlicher Freund des ehemaligen DFV-Präsidenten) der ehemalige DFV-Präsident als Kandidat benannt. Gleichzeitig wurde in Deutschland im Gremium des Präsidialrates die Frage gestellt, ob man diese Kandidatur unterstützen würde.
Wäre Unterstützung erklärt worden, wäre der gerade zum Jahreswechsel zurückgetretene DFV-Präsident Kandidat als Präsident des Weltverbandes CTIF geworden. Die Parteigänger des ehemaligen DFV-Präsidenten haben dabei damit argumentiert, dass es doch eine einmalige Chance sei, wenn nun erstmals in der Geschichte ein Deutscher der Präsident des CTIF werden würde. Gegenmeinungen wurden dargestellt als böswilliges Nachtreten in der Folge der Auseinandersetzungen im DFV.
Dass man damit also Unterstützung wollte für genau dieselbe Person, der zuvor die überwältigende Mehrheit der Spitzen der Landesfeuerwehrverbände in Deutschland das Vertrauen abgesprochen hatte, wurde von seinen Parteigängern öffentlich nicht erwähnt, weil natürlich unvorteilhaft.
Die Mitglieder des Gremiums „Präsidialrat“ entschieden auch hier erneut mit eindeutiger Mehrheit, eine solche Kandidatur nicht zu unterstützen. Das von seinen Parteigängern erzeugte Echo erfolgte prompt auch medial: Es sei eine einmalige Chance vertan worden. Das erzeugte Bild erneut: Ewiggestrige, konservative deutsche Funktionäre verhindern eine Lichtgestalt.
Es fällt auf, dass sich plötzlich ausgerechnet eine Gruppe Menschen über eine „international vertane Chance für eine deutsche Präsidentschaft“ echauffierte, die sich zuvor lautstark gegen angeblich nationalistische Elemente in den Feuerwehren aufgestellt hatte. Jetzt wollten also plötzlich dieselben Leute unbedingt einen deutschen Präsidenten auf Welt-Ebene.
Aufregung wurde deshalb zuvor auch schon um eine Mitteilung geschürt, die nach dem Rücktritt des DFV-Präsidenten das DFV-Präsidium an den CTIF gemacht hatte. Darin wurde der CTIF sachlich und korrekt über die Tatsache informiert, dass der DFV-Präsident von seinem Amt zurückgetreten war. Eine pflichtgemäße Information ohne jede Wertung.
Dieses pflichtgemäße, rein sachliche Informationsschreiben wurde aus dem Unterstützerkreis des ehemaligen Präsidenten als unzulässiger, unerhörter Affront dargestellt. In einem empörten Schreiben eines hochrangigen Präsidenten-Parteigängers, Vorsitzender eines Landesverbandes und übrigens NRW-Regierungsmitglied, an alle DFV-Präsidialratsmitglieder kritisierte dieser, damit habe man den eigentlich deutschen Konflikt jetzt auch noch auf internationale Ebene gehoben und somit eskaliert (was ja eigentlich die Parteigänger des ehemaligen DFV-Präsidenten gerade mit ihrem lautstarken Einsatz taten). Um das Maß der Geschmacklosigkeit voll zu machen, verwies der Autor sogar auf den jüdischen Familienhintergrund von Mitgliedern der CTIF-Spitzengremien und stellte damit auch hier die Angelegenheit, inzwischen ja nun wirklich wider besseres Wissen, erneut so hin, als handele es sich um einen Konflikt zwischen Rechtsextremisten und ihren Gegnern. Er bewies damit auch gleichzeitig, dass auch er selbst die falschen Behauptungen von rechtsextremen Strömungen im DFV-Präsidium schürt.
Und auch dieser Hinweis war unwahr: Die falsche Behauptung von jüdischem Familienhintergrund im CTIF-Spitzengremium stammt von einem Gespräch eines dieser Mitglieder mit dem damaligen DFV-Präsidenten. Dort wurde in Wahrheit von der Haft von Familienmitgliedern in einem deutschen Konzentrationslager während der Nazi-Diktatur erzählt. Ein jüdischer Familienhintergrund war dabei jedoch gar nicht vorhanden. Eine weitere Unwahrheit, mit der Propaganda, Fake-News und Meinungsmache von der „Präsidenten-Clique“ betrieben wurde.
Man stelle sich auch hier die Frage: Wer profitiert von dieser falschen Darstellung?
So wird deutlich, was im Rahmen dieser Auseinandersetzung passiert: Mit üblen Mitteln soll immer weiter das Feuerwehrwesen in Deutschland in den Strudel einer Auseinandersetzung gezogen werden, die einige Personen einfach schüren, um ihren Einfluss und ihre Positionen zu behaupten und ihre Kritiker gesellschaftlich zu vernichten. Eine hoch bedenkliche Entwicklung für alle Menschen in unserer Demokratie! Denn dieser Vorgang zeigt, wie leicht es in unserer Gesellschaft möglich ist, aus niederen Beweggründen redliche Menschen mit Zivilcourage und Pflichtbewusstsein fertigzumachen und heftig zu beschädigen! Dabei werden Mittel verwendet, die ansonsten gerade die Feinde unserer Demokratie verwenden, und die Mittel der Demokratie wie freie Medien werden dazu missbraucht. Leider mit Erfolg, denn viele Menschen lassen sich täuschen und benutzen, um diesen Zug weiter unter Dampf zu halten.
Eine Entwicklung, die aufzudecken der Sinn dieser Internetseiten ist. Bitte lassen Sie sich, liebe Leserinnen und Leser dieser Zeilen, nicht vom Schein der erzeugten öffentlichen Debatte täuschen und fällen Sie ihr eigenes Urteil, welche Entwicklung Sie unterstützen möchten und wie die Feuerwehren in unserem Land vertreten sein sollen: Durch laute Ankläger, die mit Scheineffekten oberflächlich toll aussehen und Stimmungen schüren – oder durch Menschen, die trotz übler und falscher Anschuldigungen und Behauptungen seriös und geradeaus Zusammenarbeit und Miteinander vertreten und fördern und so Zukunft durch gute, gewachsene Lösungen gestalten möchten?
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