Der Schlüssel: Die Kritiker unglaubwürdig machen
Die zu beobachtenden Handlungen des ehemaligen DFV-Präsidenten und seiner Parteigänger haben für Jedermann klar erkennbar nur ein Ziel: Ihre Kritiker unglaubwürdig machen. Dazu ging man zwei Wege: Zum einen galt es, die Gründe der Kritiker zu verharmlosen. Das war lange schwierig, da die Kritiker ihre Gründe ja zunächst nicht öffentlich benannten.
Der zweite Weg war, die Kritiker in einem möglichst ungünstigen Licht erscheinen zu lassen und so der Öffentlichkeit – und darüber dann der „Feuerwehr-Welt“ – vorzuspiegeln, dass hier ein paar ewig gestrige, altbackene Putschisten, die noch dazu angeblich politisch fragwürdige Ansichten haben, eine nette, sympatische, fortschrittliche, moderne Lichtgestalt mit höchst hehren politischen Absichten, völlig unrechtmäßig angegriffen hatten.
Jede Person, die man mit dieser Vorgehensweise blendete, musste die logische Schlussfolgerung ziehen: „Empörend! Diese Kritiker sind im Unrecht und die müssen weg!“
Auch nach dem Rücktritt des ehemaligen DFV-Präsidenten zum Jahreswechsel auf 2020 wird dieser Weg weiter begangen, um die Kritiker los zu werden. So sollen sie keine Zeit und Gelegenheit haben, von der Richtigkeit ihres Vorgehens durch weiteres Wirken zu überzeugen. Durch ständige Kritik und Rechtfertigungsdruck soll dies so lange unterbunden werden, bis sie entweder entnervt aufgeben oder die öffentliche Stimmung sie zum Rücktritt zwingt. Eine reine Vernichtungsstrategie, mit der man entweder die Oberhand (wieder) gewinnen will oder zumindest nicht alleine verlieren…
Die Kanäle der Vernichtung
Die Kanäle sind unter anderem:
Kanal 1: Über das Internet werden über Social-Media-Kanäle durch entsprechende Postings zum Teil üble, falsche Behauptungen veröffentlicht; natürlich meist von „völlig neutralen“ Urhebern, die in „keiner Verbindung“ zu den offiziellen Unterstützern stehen. Da kommt es auch zu heftigen Ausfällen, wie etwa die Bezeichnung der Kritiker des ehemaligen DFV-Präsidenten als „braune Brut“. Damit wird das Märchen vom rechten Gedankengut unter den Vizepräsidenten und Kritikern des ehemaligen DFV-Präsidenten weiter am Leben gehalten und verbreitet.
Kanal 2: Durch Journalisten mit persönlichen Beziehungen zu den Parteigängern des ehemaligen DFV-Präsidenten wird die Thematik an die Öffentlichkeit gebracht und dort immer weiter geschürt. Dabei werden geschickt Inhalte zur Sprache gebracht, die die Kritiker des ehemaligen DFV-Präsidenten und deren Haltung infrage stellen. Weitere Journalisten greifen dann das Thema auf, weil sie davon ausgehen, dass hier eine neutral fundierte Berichterstattung stattfindet. Wer die Medienwelt kennt, der weiß, dass man da oft genug lieber auf einen fahrenden Zug aufspringt, als ihn zu verpassen …
Kanal 3: Die eigenen Mitglieder werden durch offizielle Verlautbarungen des Landesverbandes, dessen Spitze von Parteigängern des ehemaligen DFV-Präsidenten gebildet wird, „transparent informiert“. Damit punktet man bei den Mitgliedern, untermauert einen seriösen Eindruck und überzeugt so weitere Unterstützer. Dass es sich aber um nur scheinbar neutrale, sondern stattdessen um geschickt einseitige, parteiische Informationen handelt, wird so für viele „Informierte“ gar nicht klar. Für die Parteigänger eher ungünstige Informationen werden dabei natürlich gar nicht erst aufgeführt oder, wo sich das nicht vermeiden lässt, verharmlost.
Vor Ort werden in Zusammenkünften von Vertretern der Parteigänger mündlich „wahre Hintergründe“ ausgeführt. Sie führen denn auch, ungeachtet einer Überprüfung der Stichhaltigkeit, zu Applaus. Wieder werden weitere Unterstützer gewonnen.
Im Gremium des DFV-Präsidialrates treten die Vertreter der Parteigänger ebenfalls dementsprechend auf, stützen sich dabei auf das Mandat, das sie in ihrem eigenen Landesverband durch Entscheidung ihrer Gremien – in Wahrheit gestützt auf ihre eigenen Schilderungen und die öffentlich erzeugte Stimmung – erhalten haben. Man verkauft sich als „Sachwalter der Interessen der eigenen Mitglieder“.
Bekanntes Muster?
Diese Vorgehensweise erinnert an eine Beschreibung über die Vorgehensweise der Machthaber gegen den Zentrumspolitiker Eduard Verhülsdonk, der in meiner Heimatstadt Neuwied politisch aktiv war, aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Auch ihn hatte man schließlich mit üblen Behauptungen in der Öffentlichkeit so sehr demontiert, dass er am Ende sogar gesundheitlich so stark beeinträchtigt war, dass er verstarb.
Es scheint also erfolgversprechend, Gegner mit den beschriebenen Methoden zu vernichten. Steter Tropfen höhlt den Stein. Das wissen die Parteigänger – und deshalb wenden sie diese Methoden an.
Nicht eben ermutigend für Menschen, die sich für Gerechtigkeit und Demokratie einsetzen und es dann aber mit solchen Gegnern zu tun bekommen.
Fatal erinnert die erkennbare Systematik an Kampagnen, wie sie leider im zeitlichen Kontext auch andernorts vorgefunden werden. Ein Beispiel finden Sie hier beschrieben.
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