Ich musste in vielen Ebenen bis heute leider hier und da beobachten, dass im Feuerwehrsystem auch immer wieder die Möglichkeit besteht, dass Egomanen, Blender und Selbstdarsteller in Positionen rücken, in denen sie ihren Neigungen Befriedigung zu verschaffen suchen. Sie erzeugen dabei immensen Schaden, weil sie dazu andere Menschen gern übergehen, erniedrigen oder, wenn sie ihnen im Wege stehen, sogar auf oft üble Weise aus demselben räumen. Zu diesem Effekt mehr hier.
Auch Feuerwehrgemeinschaften funktionieren in solchen Fällen nicht wegen, sondern nur trotz solcher Leute. Weil die übrigen Mitglieder der Gemeinschaft den Konflikt scheuen und einfach Feuerwehrleute sein möchten, wird Widerstand meist vermieden. Viele haben Angst, im Konfliktfall gegen die oft sehr selbstbewussten und dreisten Machtmenschen zu scheitern.
Solche Machtmenschen in ihre Schranken zu weisen oder gar aus ihren Machtpositionen wieder zu entfernen, erfordert äußerst viel Mut, Energie und Kraft. Denn solchen Menschen ist ihre Haltung Teil der Persönlichkeitsstruktur. Sie haben verinnerlicht, wie man die errungene Macht mit allen Finessen behält. Sehr geschickt können sie die vorgefundenen Strukturen für ihren Machterhalt ausnutzen. Durch ihre oft geschickte Art der Blendung schaffen sie es, Menschen als ihre Unterstützer und Parteigänger zu gewinnen. Solche, die die Machtposition erkannt haben, erhoffen sich entsprechende Gunst durch Wohlverhalten. So bilden sich schnell Netzwerke und Seilschaften.
Mit ihrem oft eigenen Charme und einer überzeugenden Art schaffen sie es, Menschen immer wieder für sich einzunehmen. Machtmenschen können sehr sympatisch wirken und andere Menschen leicht für sich gewinnen. Daher rührt meist ihr Einfluss.
Manchmal dauert es eine Weile, bis man erkannt hat, dass man einen solchen Menschen vor sich hat. Erkennbar wird es meist deshalb, weil solche Menschen oft genug auf Kosten anderer Menschen agieren. Regeln sind ihnen nur dann wichtig, wenn sie damit andere ausbremsen können. Sie selbst jedoch gehen mit Regeln kreativ um und entwickeln oft verblüffende Wege, ihr Handeln als legitim erscheinen zu lassen, wogegen sie immer wieder Regeln umgehen und hinter den Kulissen des schönen und korrekten Scheins ganz anders agieren – nämlich so, wie sie es wollen.
Da mir diese Form des Egomanischen und des Ellenbogen-Handelns vor allem dann zutiefst missfällt, wenn Opfer dieses Handelns weinend, mit Magengeschwüren, Depressionen, Kündigungs- oder sogar Selbstmordabsichten vor mir sitzen, wird man mich immer auf der Seite der Menschen finden, die etwas gegen diese Machenschaften unternehmen.
Leider lassen sich besagte Menschen nicht gerne und einfach aus ihren Positionen entfernen, um ihnen die Möglichkeit zu nehmen, solche Schäden zu verursachen. Mit aller (!) Macht und Gewalt klammern sie an ihrer einmal erreichten Stellung. Es ist oft erschreckend, welche Mittel diese Menschen einsetzen und was alles sie daran setzen, um sich gegen jede Form von Kritik oder gar Einschränkung zur Wehr zu setzen. Da es in ihren Augen ja darum geht, dass ihre in ihren Augen völlig berechtigte Stellung angegriffen wird – sie wähnen sich ja grundsätzlich im Recht und allen anderen überlegen – schrecken sie nicht davor zurück, auch übelste Mittel einzusetzen, um sich selbst als Lichtgestalt darzustellen und darstellen zu lassen, ihre in ihren Augen bösen und völlig unberechtigten Kritiker jedoch möglichst deftig zu demontieren. Mit viel Raffinesse und allerlei Winkelzügen sowie mit geschickter Ausnutzung der ihnen in ihrer Position zugewachsenen Möglichkeiten wollen sie sich unangreifbar machen. Auch wenn sie Rückschläge erleben, bleiben sie mit penetrantester Hartnäckigkeit weiter „dran“.
So wurde gegen mich der Vorwurf erhoben, es ginge mir bei der Entscheidung, gemeinsam mit meinen Vizepräsidenten-Kameraden dem damaligen DFV-Präsidenten das Vertrauen zu entziehen, um Macht. Ich wolle selbst DFV-Präsident werden. Hier wäre zu präzisieren, um welche „Macht“ es dabei hätte gehen sollen? Welche „Macht“ hat ein Präsident eines Feuerwehrverbandes, die es durch Vizepräsidenten zu erobern gelten könnte? Vielleicht die vergleichsweise hohe Aufwandsentschädigung? Dazu möge man zu meiner Person meine Biografie betrachten und meinen Lebenswandel und sich fragen, ob ich ernsthaft dafür bekannt bin, hinter finanziellen Mitteln her zu sein. Ich kann sagen: Ich bin sicher und auskömmlich aufgestellt und habe es also gar nicht nötig, irgendwie (vor allem nicht durch den berechtigten oder gar unberechtigten Sturz eines Amtsinhabers) solche Mittel anzustreben.
Einen wahren Kern gibt es – wie bei jedem Märchen – aber durchaus: In den Monaten zuvor hatten sich die Stimmen gehäuft, die mich aufforderten, im Jahr 2021 bei der anstehenden Wahlen zum DFV-Präsidenten doch bitte zu kandidieren. Viele hatten das Wirken in meinem Landesverband offenbar anerkennend betrachtet und fanden wohl auch meine Einstellung ganz gut. Erfreulich. Unerfreulich jedoch für Menschen, die dadurch den Verlust ihres eigenen Einflusses befürchten mussten.
Selbst DFV-Präsident zu werden, das wäre für mich jedenfalls definitiv schon allein wegen meiner anderen bestehenden Ehrenämter überhaupt keinesfalls vor 2021 möglich gewesen. Somit ist der Vorwurf, ich hätte den Sturz der DFV-Präsidenten in 2019 aus Macht-Gründen betrieben, leicht erkennbar absolut abwegig! Der Vorwurf wurde dennoch öffentlich in einem großen deutschen Boulevardmedium von einem Autor kolportiert, der – was für eine Überraschung –, so wurde mir berichtet, in einem persönlichen Verhältnis zum ehemaligen DFV-Präsidenten stehen soll.
Wem es tatsächlich um „Macht“ geht, das möge man beurteilen vor dem Hintergrund der Nachricht, die sich Ende Juni 2020 verbreitete: Der ehemalige DFV-Präsident möchte nun als Politiker in den Deutschen Bundestag einziehen.
Man stelle sich die Frage: Wer profitiert von dieser falschen Darstellung meiner Person als machtbesessenem Putschisten, die bei näherer Prüfung der Realität total entgegensteht?
Weiter mit „Welt-Chance“ vertan?