Eine Intrige?

Der ehemalige DFV-Präsident hat in den Worten anlässlich seines Rücktrittes von einer Intrige gegen ihn geschrieben. Was aber dagegen tatsächlich zum Entzug des Vertrauens gegen ihn geführt hat, kann man in diesem Internet-Auftritt nachlesen. Die Ursache war ganz allein sein Verhalten, das immer wieder das Regelwerk des Deutschen Feuerwehrverbandes mit Füßen trat und seine Kontrollgremien und Partner durch Verdrehung in der Darstellung von Sachverhalten zu ihm genehmen Entscheidungen brachte, und sein erkennbar und bezeugter kreativer Umgang mit der Wahrheit. Zum 10. November hat er damit das Fass im Präsidium zum Überlaufen gebracht.

Wer das Miteinander-Sprechen der betroffenen Personen untereinander über die Sachverhalte als Intrige bezeichnen möchte, der muss jeden völlig normalen Austausch zwischen an einem Sachverhalt beteiligten Personen eine Intrige nennen. Mit der unwahren Behauptung, gegen ihn sei eine Intrige gesponnen worden, macht sich der ehemalige DFV-Präsident zum Verschwörungstheoretiker.

Ja, es gab eine Intrige!

Eine Intrige hat es aber tatsächlich gegeben! Und zwar nicht gegen den ehemaligen DFV-Präsidenten, sondern von ihm selbst durchgeführt. Und im Gegensatz zu der von ihm behaupteten, jedoch nicht existenten Intrige gegen ihn ist diese von ihm selbst durchgeführte Intrige sogar beweisbar.

Diese Intrige wurde wie folgt eingefädelt: Der damalige DFV-Präsident gab im August 2019 ein Interview in der „Lausitzer Rundschau“, das über das Internet breit bekannt wurde. Es ging um den Einfluss der AfD in der Feuerwehr. Der damalige Präsident warnte vor einer Unterwanderung – völlig in Ordnung. Als er allerdings nach tatsächlichen Beispielen gefragt wurde, da nannte er eines, bei dem mir die Spucke wegblieb: er zitierte den rheinland-pfälzischen Landesgeschäftsführer, der gesagt habe, wenn man Geld wolle, dann müsse man sich an die AfD wenden. Damit wurde eindeutig der unwahre Eindruck erweckt, ein maßgeblicher Kopf unseres Landesfeuerwehrverbandes mache Werbung für die AfD.

Es wurde dann sogar eine eidesstattliche Versicherung präsentiert, dass der Landes-Geschäftsführer dies tatsächlich so gesagt habe (übrigens nicht aus der Hand des ehemaligen DFV-Präsidenten, sondern von dem stellvertretenden Vorsitzenden des Heimat-Landesverbandes des ehemaligen DFV-Präsidenten, in dem dieser selbst aber gar keine Funktion hat – wie diese Person in die Hände einer eidesstattlichen Versicherung zu einem Fall kam, mit dem er selbst oder sein Landesverband doch gar nichts zu tun hatte, wäre noch zu klären.).

Das Perfide: Der rheinland-pfälzische Geschäftsführer hat nie bestritten, diesen Satz gesagt zu haben – jedoch hat er dies tatsächlich niemals in einem werbenden, sondern stets in einem kritischen Zusammenhang gegenüber der AfD getan. Alle Verantwortlichen im Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz stehen der AfD eindeutig kritisch und wachsam gegenüber. Auch notwendige Gespräche auf der Arbeitsebene mit Vertretern einer Partei, die im Landtag unseres Bundeslandes sowie im Bundestag vertreten ist, können daran nichts ändern.

Vielleicht ein Missverständnis?

Leider zeigt sich, dass dieses Handeln des damaligen DFV-Präsidenten kein Missverständnis war (als solches wollte er es anfangs hinstellen, als er sogar seine Aussage im Interview gegenüber der Lausitzer Rundschau dann in der Präsidiumssitzung am 25. Oktober 2019 als „Vielleicht habe ich gar nicht den Landesfeuerwehrverband gemeint“ darstellen wollte – eine schriftliche Erklärung der Redaktion bestätigte jedoch eindeutig, dass er den Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz benannt hatte!). Der ehemalige Präsident hat nämlich einige Tage nach Veröffentlichung des Artikels auf einer Parlamentarischen Veranstaltung in Berlin den Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz bewusst von mir weg – er stand neben mir – zur Seite genommen und ihn eigens abseits von mir auf den Zeitungsartikel hingewiesen. Damit wird klar: Er wollte damit offen sichtbar an mir vorbei die Politik auf diesen Sachverhalt einschwenken. Das übrigens in einem weiteren Geheimgespräch, zu denen er ja erklärtermaßen neigt. Glücklicherweise sprach mich danach der Minister offen und ehrlich darauf dann an, sodass ich von diesem Versuch erfuhr. Das beweist: dies war also eine bewusste Aktion des damaligen DFV-Präsidenten und kein Zufall oder Missverständnis.

Warum diese Intrige?

Viele haben mir sofort gesagt: „Der wollte den Geschäftsführer und dich diskreditieren!“ Was jedenfalls stimmt, ist: ein Gespräch mit mir als zuständigem Landesvorsitzenden kam erst nach Veröffentlichung und Minister-Gespräch auf meine Initiative hin zustande, vorher gab es keinerlei klärende Gesprächsversuche. Es ging dem damaligen DFV-Präsidenten also erkennbar nicht darum, hier ein Problem zu lösen oder im Sinne der Feuerwehren zu handeln.

Jeder kann sich selbst fragen, warum jemand so etwas unternimmt und was derjenige damit wohl erreichen möchte. So geht man jedenfalls vor, wenn man eine öffentliche Eskalation beabsichtigt!

Viele Analysten gehen davon aus, dass er damit meine Person so schädigen wollte, dass eine Kandidatur auf das Amt des DFV-Präsidenten, dessen Neuwahl 2021 anstand, für mich nicht infrage komme. Denn es hatte sich wohl herumgesprochen, dass aus vielen Richtungen mir gegenüber der Wunsch geäußert wurde, doch 2021 zur regulär anstehenden Wahl als Kandidat anzutreten. In den Auseinandersetzungen seit dem 10. November wurde mir dann unterstellt, ich hätte mich deshalb an der Kritik am DFV-Präsidenten beteiligt, weil ich sein Amt selbst angestrebt hätte (unter anderem in der BILD-Zeitung – unter der Autorenschaft eines bestimmten Herrn, der in dieser Angelegenheit immer wieder als Autor auftaucht und – Überraschung – in persönlicher Beziehung zum ehemaligen DFV-Präsidenten stehen soll. Woher hatte der wohl diese „Informationen“, deren Quelle er wohlweislich nicht nennt?).

Fakt ist aber, dass mir ein Anstreben des Präsidentenamtes zu diesem Zeitpunkt gar nicht möglich gewesen wäre und ich auch gar kein Bestreben dazu hatte. Lediglich Dritte hatten mich schon mehrfach aufgefordert, später, 2021, am regulären Wahltermin zu kandidieren.

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